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Brandschutz- und EvakuierungsübungAm 30. Oktober 2023 stürzte ein Baugerüst in einem Fahrstuhlschacht einer Großbaustelle in der Hamburger Hafencity ein. Dabei verloren vier Bauarbeiter ihr Leben, und ein weiterer wurde schwer verletzt. Die Ursache des Unglücks war ein unsachgemäß montiertes Gerüst, das die erforderliche Stabilität und Tragfähigkeit nicht erfüllen konnte. Dieser tragische Vorfall verdeutlicht, dass Fehler gravierende Folgen haben können. Vor allem die Nichteinhaltung von Sicherheitsvorschriften und das Fehlen einer adäquaten Schulung der beteiligten Personen stellen hierbei ein erhebliches Risiko dar.
Regelmäßige Prüfungen von Gerüsten sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Arbeitssicherheit auf Baustellen. Sie gewährleisten, dass Gerüste jederzeit den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und mögliche Gefahren frühzeitig erkannt werden. Eine erste Prüfung erfolgt nach dem Aufbau durch eine befähigte Person, die das Gerüst freigibt. Dies stellt sicher, dass das Gerüst korrekt montiert, stabil verankert und für die vorgesehenen Arbeiten geeignet ist. Neben dieser Erstabnahme sind auch tägliche Sichtkontrollen durch die Benutzenden essenziell, um sicherzustellen, dass keine neuen Mängel oder Beschädigungen aufgetreten sind.
Die Prüfungen umfassen verschiedene Aspekte, wie die Tragfähigkeit, die Belastungsgrenzen und die Festigkeit der Verankerung. Ohne diese regelmäßigen Kontrollen kann es schnell zu gefährlichen Situationen kommen, die Arbeitenden in Lebensgefahr bringen. Eine lückenhafte Prüfung, wie sie möglicherweise auch im Fall des Hamburger Unfalls eine Rolle gespielt haben könnte, erhöht das Risiko von Einstürzen erheblich.
Damit Gerüste sicher genutzt werden können, ist es unerlässlich, dass nicht nur beim Aufbau und der Übergabe, sondern während des gesamten Einsatzes eine kontinuierliche Überwachung erfolgt. So lassen sich Gefahren minimieren und die Sicherheit der Bauarbeiter und Bauarbeiterinnen gewährleisten.
Wir bieten eine spezialisierte Schulung für die Qualifizierung zur „Befähigten Person zum Prüfen von Gerüsten“ an. In dieser Schulung werden den Teilnehmenden die notwendigen Fachkenntnisse vermittelt, um Gerüste sicher zu prüfen und freizugeben. Der Kurs umfasst unter anderem die rechtlichen Grundlagen, Sicherheitsanforderungen und die praktische Durchführung von Prüfungen nach den aktuellen Vorschriften. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Erkennung von Mängeln und der Einhaltung von Belastungsgrenzen, um die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten. Die Schulung richtet sich an Führungspersonal und Mitarbeitende von: Gerüstbaufirmen, Bauunternehmen, Dachdeckereien, Dach- und Fassadenbaubetrieben, Architekturbüros, Bauämtern und Instandhaltungsunternehmen.
Durch diese Weiterbildung wird sichergestellt, dass die Teilnehmenden nach erfolgreichem Abschluss in der Lage sind, Gerüste eigenverantwortlich auf ihre Tauglichkeit zu prüfen, wodurch Unfälle vermieden und die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden.
Eine der wesentlichen Maßnahmen, um Unfälle zu vermeiden, ist die gründliche Unterweisung aller Personen, die mit Gerüsten arbeiten. Mitarbeitende müssen in der Lage sein, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Unterweisungen befähigen die Mitarbeitenden nicht nur zur sachgemäßen Nutzung von Gerüsten, sondern vermitteln auch die notwendige Kompetenz, Gerüste auf Sicherheitsmängel zu überprüfen.
Es gibt zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen, die bei Arbeiten auf Gerüsten beachtet werden müssen, um die Sicherheit der Arbeitenden zu gewährleisten. Dazu gehören unter anderem:
Auf Gerüsten müssen sichere Aufstiegsmöglichkeiten vorhanden sein. Diese müssen stabil und leicht zugänglich sein, um Stürze zu verhindern.
Damit Arbeitende sich sicher auf dem Gerüst bewegen können, müssen die Arbeitsflächen ausreichend breit und eben sein.
Jedes Gerüst hat eine maximal zulässige Belastung, die unbedingt eingehalten werden muss. Es ist entscheidend, dass alle Arbeitende diese Grenze kennen und beachten.
Vor Beginn der täglichen Arbeit sollte das Gerüst auf sichtbare Mängel und Beschädigungen überprüft werden. Diese Kontrollen sind zwar nicht immer dokumentationspflichtig, helfen jedoch, Unfälle zu verhindern.
Das Gerüst muss fest mit dem Bauwerk verbunden sein, um ausreichend Stabilität zu gewährleisten. Instabile Gerüste sind eine der Hauptursachen für Unfälle auf Baustellen.
Die Verantwortung für die Sicherheit der Arbeitenden liegt in erster Linie beim Arbeitgebenden. Er ist dafür verantwortlich, dass das Gerüst von einer qualifizierten Person überprüft und freigegeben wird. Zudem muss er sicherstellen, dass die Mitarbeitenden ausreichend geschult sind und über die notwendige Ausrüstung verfügen.
Laut den Vorschriften der DGUV muss jedes Gerüst vor der Benutzung auf seine Sicherheit überprüft werden. Diese Prüfung darf nur von einer „befähigten Person“ durchgeführt werden. Arbeitgebende müssen sicherstellen, dass diese Personen entsprechend ausgebildet sind und regelmäßig an unterwiesen werden.
Der Unfall in Hamburg zeigt deutlich, wie wichtig die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften und die Schulung der Mitarbeitenden ist. Nur durch regelmäßige Schulungen und die strikte Beachtung der Sicherheitsvorschriften können weitere Unfälle vermieden werden. Arbeitgebende sind in der Pflicht, für die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden zu sorgen und sicherzustellen, dass alle Vorschriften beachtet werden. Die Sicherheit auf Baustellen ist kein Zufall, sondern das Ergebnis guter Planung, gründlicher Schulungen und strenger Kontrollen.