Geyer hell von Aline

Die Relevanz der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz

Heutzutage sind die Anforderungen an Mitarbeitende auf einem historischen Höchststand. Der ständige Druck, die Produktivität zu steigern, Innovationskraft zu zeigen und gleichzeitig eine Work-Life-Balance zu bewahren, kann zu erheblichen psychischen Belastungen führen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Laut den Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der Techniker Krankenkasse (TK) liegt die durchschnittliche Fehlzeit aufgrund psychischer Erkrankungen bei 36 Tagen. Zudem machen psychische Störungen 17,5 % aller Arbeitsunfähigkeitsdiagnosen aus, womit sie die zweithäufigste Diagnose darstellen. Die damit verbundenen Kosten, etwa durch Arbeitsunfälle infolge psychischer Erkrankungen, beliefen sich 2022 auf 17,2 Millionen Euro. Diese Zahlen verdeutlichen, dass mentale Gesundheit nicht nur eine individuelle, sondern auch eine betriebswirtschaftliche Relevanz besitzt.

Psychische Gesundheit: Ein unterschätztes Problem im Arbeitsalltag

Psychische Gesundheit wird in vielen Unternehmen noch immer unterschätzt. Dabei ist sie entscheidend für die langfristige Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Die Symptome psychischer Belastungen sind vielfältig und reichen von Stress und Angstzuständen bis hin zu Depressionen und Burnout. Solche Zustände können nicht nur die Produktivität mindern, sondern auch das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit im Team negativ beeinflussen.

Mentale Gesundheit Arbeit

Die aktuelle Situation: Fehlzeiten und Kosten durch psychische Erkrankungen

Mut zur Veränderung: Wie du ein Trauma am Arbeitsplatz überwinden kannst

Wie eingangs erwähnt, ist die Zahl der durch psychische Erkrankungen bedingten Arbeitsunfähigkeitsfälle alarmierend. Durchschnittlich fallen Mitarbeitende 36 Tage (Jahresbericht TK) aus, wenn sie eine psychische Erkrankung haben. Dies stellt Unternehmen vor große Herausforderungen, nicht nur in Bezug auf den Ausfall von Arbeitskraft, sondern auch hinsichtlich der finanziellen Belastungen, die dadurch entstehen.

Die Bedeutung eines ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Ein effektives Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) kann entscheidend dazu beitragen, die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern. Laut der Studie „#whatsnext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt“ des Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) in Kooperation mit der TK und dem Personalmagazin, haben jedoch nur 27 % der befragten Organisationen ein ganzheitliches BGM implementiert. Dies zeigt, dass noch erhebliches Verbesserungspotenzial besteht.

Die Studie „#whatsnext – Gesund arbeiten in der hybriden Arbeitswelt“ liefert wertvolle Einblicke in die aktuelle Situation und zukünftige Herausforderungen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Knapp 1.100 Wirtschaftsunternehmen und Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes haben an der Studie teilgenommen, was die hohe Relevanz der Thematik unterstreicht.

Personengruppen
Personengruppen

Besonders Führungskräfte, Teilzeitbeschäftigte und hybride Mitarbeitende werden als wichtige Zielgruppen für BGM-Maßnahmen angesehen. Interessanterweise wird der Bedarf an Maßnahmen für Auszubildende und junge Beschäftigte in den kommenden Jahren stark zunehmen, was auf den Fachkräftemangel hinweist.

Kennzahlen
Kennzahlen

Die Bedeutung datenbasierter Prognosen, insbesondere im Zusammenhang mit der psychischen Gefährdungsbeurteilung, wird als hoch eingeschätzt. Erstaunlicherweise erfüllen jedoch nur etwa die Hälfte der Unternehmen diese gesetzliche Pflicht.

BGF/BGM-Themen
BGF/BGM-Themen

Psychische Gesundheit wird zunehmend als zentraler Aspekt anerkannt. Dennoch haben bisher nur 51,5 % der befragten Organisationen eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen durchgeführt.

Entwicklungen und Trends
Entwicklungen und Trends

Künstliche Intelligenz (KI) und nachhaltige Praktiken werden in Zukunft eine größere Rolle spielen, auch im Kontext von BGM.

Umsetzungsrahmen
Umsetzungsrahmen

Nur 27 % der befragten Organisationen haben ein umfassendes BGM implementiert. Dies zeigt den Bedarf an strukturellen und finanziellen Investitionen, um die Gesundheit der Mitarbeitenden nachhaltig zu fördern.

Psychische Gesundheit als zentrales Thema

Psychische Gesundheit wird in der Studie als ein zunehmend zentraler Aspekt im BGM erkannt. Die Bedeutung dieses Themas zeigt sich auch darin, dass mittlerweile 51,5 % der befragten Organisationen eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen durchgeführt haben. Allerdings bleibt hier noch Luft nach oben, denn psychische Erkrankungen sind, wie bereits erwähnt, eine der Hauptursachen für Arbeitsunfähigkeit.

Entwicklungen und zukünftige Trends

Die Studie beleuchtet auch zukünftige Entwicklungen im Bereich BGM. Dabei werden insbesondere zwei Aspekte hervorgehoben:

KI: Die zunehmende Integration von KI in den Arbeitsalltag wird auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement beeinflussen. KI könnte beispielsweise in der Analyse von Gesundheitsdaten oder in der Bereitstellung personalisierter Gesundheitsangebote zum Einsatz kommen.

Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR): Nachhaltige Praktiken und die Verantwortung der Unternehmen gegenüber Gesellschaft und Umwelt werden immer wichtiger. Diese Trends wirken sich auch auf das BGM aus, da Mitarbeitende zunehmend Wert auf ein gesundes und nachhaltiges Arbeitsumfeld legen.

Fazit der Studie

Die „#whatsnext“-Studie zeigt klar, dass die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz immer wichtiger wird und Unternehmen gefordert sind, angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Es wird deutlich, dass ein ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement unerlässlich ist, um den steigenden Anforderungen und Herausforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden.

Durch die Fokussierung auf datenbasierte Ansätze und die Einbindung aller relevanten Zielgruppen können Unternehmen nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden verbessern, sondern auch ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit stärken. Die Studie bietet wertvolle Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen, die Unternehmen dabei unterstützen können, ihre BGM-Strategien zukunftssicher zu gestalten.

Wie geht die BECKER GRUPPE mit der Herausforderung um?

Wir haben erkannt, dass die mentale Gesundheit unserer Mitarbeitenden von zentraler Bedeutung ist. Daher haben wir eine umfassende Strategie entwickelt, um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu fördern. Hier sind einige Maßnahmen, die die BECKER:GRUPPE umsetzt:

Die BECKER:GRUPPE ermöglicht ihren Mitarbeitenden flexible Arbeitszeiten und die Option auf Mobiles Arbeiten. Diese Flexibilität hilft dabei, Beruf und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren und reduziert den Stress, der durch lange Arbeitswege und starre Arbeitszeiten entstehen kann. Mobiles Arbeiten bietet zudem die Möglichkeit, in einer vertrauten und persönlichen Umgebung zu arbeiten, was zur Entspannung und zur Verbesserung der Work-Life-Balance beiträgt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Gesundheitsprogramms der BECKER:GRUPPE ist die Bereitstellung professioneller Beratung. Mitarbeitende haben Zugang zu einem qualifizierten Betriebsarzt, der ihnen auch bei der Bewältigung von psychischen Belastungen zur Seite steht und bei der psychologischen Anbindung hilft. Diese Unterstützung trägt dazu bei, dass Mitarbeitende rechtzeitig Hilfe erhalten und gesundheitliche Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

Die BECKER:GRUPPE setzt sich aktiv für eine offene Unternehmenskultur ein, in der das Thema mentale Gesundheit ohne Stigmatisierung angesprochen werden kann. Durch regelmäßige Gespräche mit den Mitarbeitenden und eine transparente Kommunikation wird ein Umfeld geschaffen, in dem sich jeder Mitarbeitende sicher fühlt, über seine Sorgen und Herausforderungen zu sprechen. Dies trägt dazu bei, das Bewusstsein für mentale Gesundheit zu stärken und eine unterstützende Atmosphäre am Arbeitsplatz zu schaffen.

Die BECKER:GRUPPE legt großen Wert auf Teamarbeit und soziale Unterstützung im Arbeitsumfeld. Team-Events, gemeinsame Aktivitäten und regelmäßige Teambesprechungen fördern den Zusammenhalt und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Ein starkes soziales Netzwerk im Arbeitsumfeld kann dazu beitragen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Unternehmen, die in die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, profitieren von zahlreichen Vorteilen. Studien zeigen, dass Unternehmen mit einem guten Gesundheitsmanagement geringere Fehlzeiten und eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit aufweisen. Darüber hinaus fördert eine positive Arbeitsumgebung die Kreativität und Innovationskraft der Mitarbeitenden, was sich positiv auf die Unternehmensleistung auswirkt.

Die Rolle der Führungskräfte im BGM

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle im BGM. Sie sind nicht nur dafür verantwortlich, ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen, sondern auch, die psychische Gesundheit ihrer Teams aktiv zu unterstützen. Schulungen und Workshops zum Thema Achtsamkeit und Resilienz, wie sie in der Studie erwähnt werden, können hier wertvolle Instrumente sein. Ein essenzieller Bestandteil des Arbeitsschutzes sind zudem die Gefährdungsbeurteilungen. Diese dienen der Identifizierung und Bewertung von Gefährdungen am Arbeitsplatz. Ziel ist es, präventive Maßnahmen zu entwickeln, um Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu verhindern. Dabei müssen alle potenziellen Gefährdungen berücksichtigt werden – physische, psychische und ergonomische Faktoren sowie spezifische Belastungen, die aus der Arbeitsumgebung resultieren.

Für ein erfolgreiches BGM ist es wichtig, dass Unternehmen auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen. Maßnahmen sollten nicht nur auf die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben abzielen, sondern auch präventiv gestaltet werden. Der Einsatz von Daten zur Prognose zukünftiger Entwicklungen kann dabei helfen, die Wirksamkeit von BGM-Maßnahmen zu steigern und diese gezielt weiterzuentwickeln.


Fazit: Die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes

Die Relevanz der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz ist unbestritten. Die Ergebnisse der „#whatsnext“-Studie verdeutlichen, dass noch viel Handlungsbedarf besteht, um ein ganzheitliches BGM in den Unternehmen zu etablieren. Dies erfordert nicht nur den Einsatz finanzieller Mittel, sondern auch ein Umdenken in der Unternehmenskultur. Nur so können die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt bewältigt und die Gesundheit der Mitarbeitenden nachhaltig gestärkt werden.

Ein gesunder Arbeitsplatz ist nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern auch ein Zeichen für verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln. Unternehmen, die die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden fördern, investieren in ihre Zukunftsfähigkeit und schaffen die Grundlage für langfristigen Erfolg.