Geyer hell von Aline

Die Bedeutung einer wirksamen Kommunikation bei der Arbeitssicherheit

Ein Leitfaden zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu fördern und gefährliche Situationen zu vermeiden.

Paul Watzlawik, 1969

"Man kann nicht nicht kommunizieren."

Der Philosoph und Psychotherapeut Paul Watzlawik stellte im Jahr 1969 wichtige Annahmen zur erfolgreichen Kommunikation auf. Die erste Grundannahme ist dabei die wohl bekannteste: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Damit ist gemeint, dass wir - auch wenn wir kein Wort sagen - mit unserem Körper, unserer Gestik und Mimik stetig Botschaften an unsere Umwelt senden. Doch wie kann diese Kommunikation am Arbeitsplatz genutzt und sogar verbessert werden?

Kommunikation am Arbeitsplatz verstehen

Mit Kommunikation am Arbeitsplatz sind alle Gespräche gemeint, die sich auf der Arbeit um die Arbeit drehen. Das sind z.B. Meetings, der Austausch über bestimmte Aufgaben und Projekte oder Feedbackgespräche. Wenn bei der Arbeit kommuniziert wird, ist es wichtig, dass die Gespräche effektiv verlaufen und klar verstanden werden. Missverständnisse und Verwirrungen sollten vermieden werden, um eine höhere Zufriedenheit, ein besseres Arbeitsklima und Vertrauen untereinander sowie zum Unternehmen zu fördern.

Es gibt verschiedene Tools, die zur Verbesserung der Kommunikation genutzt werden können, wie zum Beispiel das Face-To-Face Gespräch im 4-Augen-Prinzip, schriftliche Mitteilungen auf Chat-Plattformen (z.B. Slack), Videokonferenzen (z.B. über Microsoft Teams) oder interne Gruppenbesprechungen. Zudem gibt es bestimmte Gesprächsformate, die später im Beitrag noch erklärt werden.

Ein hilfreiches Modell, um eine erfolgreiche Kommunikation sicherzustellen, ist das Vier-Ohren Modell von Schulz von Thun. Dabei werden die vier Seiten einer Nachricht zwischen Sender und Empfänger betrachtet.

Es ist wichtig, Missverständnisse durch klare und eindeutige Botschaften zu vermeiden. Eine falsche Gewichtung oder Interpretation kann zu widersprüchlichen Botschaften und damit zu einem erhöhten Unfallrisiko am Arbeitsplatz führen. Klarheit in der Kommunikation ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten das Gleiche verstehen.

4 Ohren Modell

Wie wichtig ist gute Kommunikation am Arbeitsplatz?

Eine offene und transparente Kommunikation am Arbeitsplatz trägt maßgeblich zu einem besseren Teamgeist, einer produktiveren Zusammenarbeit, und weniger (sowie leichter lösbaren) Konflikten bei. Nach Buchholz (2008) kann Transparenz in der Kommunikation des Unternehmens sowohl die Produktivität der Beschäftigten steigern als auch Ideen zur Mitgestaltung fördern. Erfolgreiche Kommunikation führt zudem zu gegenseitigem Verständnis und zur Förderung einer gemeinsamen Zusammenarbeit.

Durch die Förderung einer offenen Gesprächskultur wird das Zugehörigkeitsgefühl der Beschäftigten zum Unternehmen gestärkt. Zentrale Elemente hierbei sind das richtige Zuhören, die Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen in Gesprächen, die Bereitschaft sowohl positives als auch negatives Feedback zu geben sowie die (Selbst-)Reflexion. Durch eine solche offene Kommunikation kann ein regelmäßiger und ehrlicher Austausch gefördert werden, was zu einem positiven Arbeitsumfeld führt und das Team als Ganzes stärkt.

Mit Kommunikation zu mehr Sicherheit

Auch die DGUV gibt allgemeine Hinweise zur Kommunikation am Arbeitsplatz (DGUV Information 206-040) und zeigt, wie durch erfolgreiche Verständigung, Arbeitsrisiken minimiert werden können.

In regelmäßigen Austauschrunden sollen beispielsweise mögliche Gefährdungen am Arbeitsplatz erkannt werden, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und damit gesundheitliche Belastungen zu minimieren. Sicherheitsmängel oder gesundheitliche Gefahren können offen zur Sprache gebracht werden. Dabei geht es um die Beseitigung des Mangels, nicht um die Suche nach Schuldigen. Beispiele für Inhalte dieser Gespräche können eigene Beobachtungen am Arbeitsplatz, die Bewertung bisher umgesetzter Maßnahmen sowie Meldungen von Gefahrstellen oder Beinaheunfällen sein.

Verschiedene Gesprächsformate helfen dabei, einen adäquaten Austausch mit unterschiedlichen Zielgruppen zu gewährleisten. Spontane Gespräche dienen als konkreter Anlass, um über gefährdende Verhaltensweisen und Zustände zu diskutieren, wobei im Allgemeinen Erfahrungen und Meinungen ausgetauscht werden. Sicherheitskurzgespräche legen den Fokus auf potenzielle Gefährdungen bestimmter Tätigkeiten, wobei der Austausch mit Betroffenen im Fokus steht. Unterweisungen zur Arbeitssicherheit sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation im Unternehmen und können für die Mitarbeitenden individuell angepasst werden.

Kurze Tipps für erfolgreiche Kommunikation


  1. Einen geeigneten Kommunikationsort wählen.
  2. Das richtige Thema mit der richtigen Person besprechen.
  3. Körpersprache und Tonfall an das Gespräch anpassen.
  4. Auf die Fakten konzentrieren.
  5. Die Zusammenarbeit durch Teambuilding verbessern.
  6. Wechselseitig kommunizieren (Sprechen und Zuhören).
  7. Regelmäßig Feedback geben und annehmen.